2009: Alt werden - jung bleiben?

Die Menschen werden zunehmend älter. Gleichzeitig können sie immer mehr bis ins hohe Alter am gesellschaftlichen Leben teilhaben, sich selbst einbringen und aktiv sein. Man spricht von den jungen Alten. Sie tragen Jeans und rocken zur gleichen Musik wie die eigenen Kinder.

Neue Arbeitsformen und späterer Einstieg ins Rentenalterermöglichen eine aktive Teilnahme am Berufsleben über das klassische Rentenalter hinaus. Gleichzeitig kommen die jungen Menschen immer früher in die Pubertät. Die Phase der aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben verlängert sich. Ausbildung, Beruf, Gründung einer Familie und Ruhestand sind immer weniger an ein Lebensalter gebunden und die entsprechenden Strukturen werden immerstärker aufgebrochen.

Dank dem hohen Standard der Gesundheitsversorgung und dank der Tatsache, dass seit sechzig Jahren kein Krieg, keine verheerenden Epidemien und Naturkatastrophen die Zahl der Bewohner dezimiert hat, leben in Westeuropa heutzutage bis zu fünf Generation neben- und miteinander.

Entsprechend vielfältig und mitunter auch kompliziert gestaltet sich das Zusammenleben, gilt es doch, die verschiedensten Lebensansprüche und Lebenskonzepte unter einen Hut zu bringen.

Dramatische demografische Veränderungen stehen an. Weniger arbeitstätige Junge stehen immer mehr den nicht mehr im Arbeitsleben stehenden Alten gegenüber. Die Alterspyramide wird umgekrempelt und erfährt die grössten Veränderungen der letzten Jahrhunderte.

Im Zentrum der Wenkenhofgespräche 2009 stehen Fragen zur Überalterung der Gesellschaft im Spiegel der Generationen. Fachleute und Prominente diskutieren, wie die Gesellschaft auf diese Umwälzungen reagiert und wie sie damit fertig wird. Sie zeigen aber auch, welche individuellen Lösungen bestehen, mit seinem persönlichen Alter umzugehen und wie es gestaltet werden kann. Umrahmt werden die Gespräche von einem kulturellen Einstieg, einem Vortrag sowie einem Apéro, welcher den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit gibt, die gestellten Fragen zu vertiefen und mit den Referenten ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus bieten verschiedene Institutionen im Begleitprogramm Einblick in ihre Arbeit und geben vielfältige Denkanstösse zum Thema.


Donnerstag, 14. Mai, 2009

Lebenskonzepte

Künstler, kreative Berufe und Medienstars kennen meist keine Alters- oder Pensionsgrenze. Sie sind in der Öffentlichkeit über ihr Werk und über Jahre oder Jahrzehnte präsent, ohne dass sich diese Frage überhaupt stellt. Wie gehen sie selbst für sich mit diesen scheinbar nicht existierenden Barrieren um, was bedeutet es für sie, über Jahrzehnte hinweg einen Typ, eine Rolle oder eine Institution zu verkörpern oder diese von Generation zu Generation weiterzugeben. In der Diskussion kommen Prominente zu Wort, welche seit vielen Jahren im Rampenlicht stehen und über ihren individuellen Umgang mit Generationen und Altern erzählen.

Zu Beginn des Abends wird Margrit Läubli unter dem Titel: «S‘ Alter hät scho au syn eigene Reiz» einen kabarettistischen Einstieg zum Thema präsentieren.

Diskussionsteilnehmer

  • Federica de Cesco, Schriftstellerin
  • Margrit Läubli, Kabarettistin
  • Charles Clerc, Journalist
  • Claude Rasser, Co-Leiter Theater Fauteuil
  • Elisabeth Schnell, langjährige Radiomitarbeiterin

Moderation: Patrick Rohr, Journalist/Moderator («Quer», «Arena», SF1)
 

 

Freitag, 15. Mai, 2009

Gesellschaft im Wandel

Die demografische Entwicklung kündigt grosse Veränderungen an, mit denen sich die heutige Gesellschaft auseinandersetzen muss und welche die künftigen Generationenprägen werden. Mit bekannten Persönlichkeiten und kompetenten Fachleuten möchten die Wenkenhofgespräche einige dieser Aspekte diskutieren, vom Einfluss der älter werdenden Gesellschaft auf die Wirtschaft, auf die Familie und das Zusammenleben, über die Veränderung der Lebensräume bis zu ethischen Fragen, wohin uns dieser Wandel führt.

Einführungs-Referat von Prof. Cornel Sieber
«Herausforderungen durch den demografischen Wandel»

Diskussionsteilnehmer

  • Christine Egerszegi, Ständerätin
  • Roland Ettlin, Leiter Finanzberatung Raiffeisen Basel
  • Judith Giovannelli-Blocher, Schriftstellerin und Sozialarbeiterin
  • Thomas Held, Direktor Avenir Suisse
  • Klara Obermüller, Journalistin, Schriftstellerin
  • Cornel Sieber, Prof. Dr. med., Lehrstuhl Innere Medizin-Geriatrie (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg); Präsident der European Academy for Medicine of Ageing (EAMA)

Moderation: Patrick Rohr

 

Der Begriff demografischer Wandel impliziert, dass sich aufgrund immer weniger jüngerer und parallel dazu immer mehr älterer Menschen Fragen zur Generationenabfolge nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ stellen. Die Möglichkeit für immer mehr Menschen, meist in guter Funktionalität ein hohes Alter zu erreichen, ist dabei vorab als gesellschaftliche Chance zu sehen. Dies gibt es aber nicht zum «Nulltarif».
Dabei sind nicht nur Fragen der Ressourcen-Ethik gemeint, sondern auch Überlegungen zur Sinnhaftigkeit diagnostischer und therapeutischer Leistungen. Dass dies auch von den Betroffenen selbst immer mehr thematisiert wird, ist wichtig und erfreulich. Wenn es um Themata wie Patientenverfügungen und «Begleitung» jedwelcher Schattierung am Lebensende geht, öffnen sich auch bedeutende nationale und internationale Unterschiede, die nur in einem gesamt-gesellschaftlichen Diskurs gelöst werden können.
Da keine andere Bevölkerungsgruppe ausser den Betagten so breit gestreute Lebenserfahrungen wie auch erhoffte noch folgende Lebensentwürfe hat, ergeben sich stimulierende Diskussionsperspektiven, die Inhalt der Wenkenhofgespräche 09 sein wollen.
Cornel Sieber

Rahmenprogramm


Arena-Literaturinitiative -«Das Glück der späten Jahre»
Lesung mit Judith Giovannelli-Blocher
Dienstag, 12. Mai, 20 Uhr
Meierhof, neben der Dorfkirche, Baselstrasse
Mit anschliessendem Gespräch -Moderation Katrin Eckert.

In ihrem Plädoyer für das Alter setzt sich die Autorin mit den Fragen des Älterwerdens auseinander: Bin ich gesellschaftlich noch anerkannt? Wie gehe ich mit körperlichen Gebrechen um? Wie verändern sich Partnerschaft und Freundschaften? Wie sieht es mit dem Finanziellen aus?
Judith Giovannelli-Blocher zeigt auch das Befreiende und das Neue dieses Lebensabschnitts auf und es gelingt ihr, dem Alter den ihm gebührenden Platz zurückzugeben. Dabei schöpft sie aus ihrer persönlichen Erfahrung, aber auch aus dem grossen Wissen, das sie durch ihre Arbeit erworben hat.
Eintritt Fr. 15.- , Mitglieder der ARENA freier Eintritt.
Info: Infothek Riehen, Baselstrasse 43,Tel. 061 641 40 70
www.arena-riehen.ch
 
«Die goldene Kriegerin» Lesung mit Federica De Cesco
Donnerstag, 14. Mai, 16.30 Uhr
Reithalle Wenkenhof, Bettingerstrasse 121
Mit anschliessender Signierstunde (auch alte Bücher) -
Begrüssung: Maria Iselin-Löffler (Gemeinderätin für Bildung und Kultur).

Japan im 12.Jahrhundert:als Kind einer Fürstenfamilie lernt Tomoe die edle Kriegskunst. Bald nimmt sie es im Schwertkampf, Reiten und Bogenschiessen mit jedem auf. Sie ist eine Samurai – die goldene Kriegerin. Dieser Roman ist ein mitreissendes Abenteuer und eine bewegende Liebesgeschichte vor der faszinierenden Kulisse des alten Japan.
Federica de Cesco, geboren in Italien, wuchs in verschiedenen Ländern mehrsprachig auf und studierte in Belgien Kunstgeschichte und Psychologie. Heute lebt sie mit ihrem Mann, einem japanischen Fotografen, in der Schweiz.
Sie hatte bereits über fünfzig höchst erfolgreiche Romane für Kinder und Jugendliche sowie mehrere Sachbücherverfasst, als ihr mit dem Roman «Silbermuschel» ein fulminantes Debüt in der Erwachsenen-Belletristik gelang.
Eintritt Fr. 15.- , Kinder u. Jugendliche freier Eintritt.
Info: Infothek Riehen, Baselstrasse 43,Tel. 061 641 40 70
 
Sternenhof - Leben und Wohnen im Alter
Samstag, 16. Mai, 14-16 Uhr, Bahnhofstrasse 23, Riehen
Einblick in die Räumlichkeiten der Wohngruppen Riehen Dorf für interessierte Personen - Der neue Standort wurde im Juni 2008 eröffnet und bietet 28 demenzbetroffenen Menschen Lebensraum.
Info: Tel. 061 645 40 10
www.sternenhof.ch

APH Humanitas -EWIDA -Essen wie damals
1.-31. Mai, 11.30-13.30 Uhr, Inzlingerstrasse 230
Vier Wochen -vier Dreigänge-Menus von damals aus allen Regionen der Schweiz; Preis: Fr 14.- (mit Bon aus der Riehener Zeitung Fr 12 pro Mittagessen)
Info: Tel. 061 641 33 11
www.humanitas.ch

Tagesheim Wendelin - Ausstellung «Dem Leben Farbe geben»
4.-17. Mai, tägl. 9-19 Uhr, Käffeli Wendelin, Inzlingerstr. 50
Montag, 4. Mai, 15 Uhr,Vernissage
Ausstellung: «Malereien von Betagten und Hochbetagten»
Info: Margret Oeri, Tagesheim Wendelin, Inzlingerstr. 46
Tel. 061 643 22 16
www. th-wendelin.ch
 
Diakonissenhaus Riehen «Was im Alter trägt» und «Kommunitäres Leben – Vier Generationen miteinander unterwegs»
Dienstag, 19. Mai und Mittwoch, 20. Mai, jeweils 15.30-16Uhr und 16.30-17 Uhr,
Kurzimpulse zu den Themen «Was im Alter trägt» und «Kommunitäres Leben - 4 Generationen miteinander unterwegs»
Info: Kommunität Diakonissenhaus Riehen
Sr. Doris Kellerhals,Tel. 061 645 41 02
www.diakonissen-riehen.ch

40 Jahre Dominikushaus - Jubiläumsfest
Sonntag, 19. Juli, 9-17 Uhr, Albert Oeri-Strasse 7, Riehen
Jubiläumsfest mit Festgottesdienst, Festredner Dr. Carlo -Conti (Regierungsrat Basel-Stadt), festlicher Rahmen mit verschiedenen Aktivitäten.
Info: Stiftung Dominikushaus, Mitarbeitende u. Bewohner
Tel. 061 645 20 00
www.dominkushaus.ch
Eintritt frei